Der auch bundesweit bekannte Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken ist tot. Das teilte das Katholische Stadtdekanat Bonn am
Samstag mit. Picken, Jahrgang 1967, sei am selben Tag "nach einer kurzen, aber hochaggressiven onkologischen Erkrankung" gestorben, hieß es. Picken war auch Mitglied der bundesweiten Synodalversammlung zur Zukunft der katholischen Kirche. Vor knapp einem Jahr hatte er allerdings sein Mandat niedergelegt.
"Im Gebet und in Gedanken sind wir bei seiner Familie und bei den vielen Menschen, die sein so plötzlicher Tod sprachlos zurücklässt", hieß es vonseiten des Stadtdekanats. Es wurde gebeten, aus Rücksicht auf die Angehörigen von weiteren Rückfragen zurzeit Abstand zu nehmen. Am späten Samstagnachmittag sollte in der Münsterbasilika in Bonn für Picken gebetet werden. Gelegenheit zur Verabschiedung am Sarg werde es von Sonntag an in der Krypta der Basilika geben.
Picken gehörte auch zu vier ranghohen Priestern im Erzbistum Köln, die die Kritik von Uni-Rektoren an einer von Kardinal Rainer Maria Woelki geförderten, eigenen kirchlichen Hochschule begrüßten. "Wir können im Erzbistum Köln den Konflikt um die 'Woelki-Hochschule' nicht noch zusätzlich gebrauchen", hieß es. Picken hatte in den vergangenen Jahren zudem die Renovierung der Münsterbasilika mit vorangetrieben.
Picken studierte in Bonn, Rom und Köln Katholische Theologie, Philosophie sowie Politik- und Sozialwissenschaften. Weitere Studien
absolvierte er als Seminarist im römischen "Collegium Germanicum et Hungaricum". 1993 weihte ihn Kardinal Joachim Meisner zum Priester. 2019 wurde er in das Amt des Stadtdechanten von Bonn und des Pfarrers der Münsterbasilika Sankt Martin zu Bonn eingeführt. Im selben Jahr erhielt er das Bundesverdienstkreuz. (KNA, 27.01.2024)