Brailleschrift

Eine Frau liest ein Buch in Brailleschrift / © Africa Studio (shutterstock)
Eine Frau liest ein Buch in Brailleschrift / © Africa Studio ( shutterstock )

Wie die Brailleschrift funktioniert, erklärt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband auf seiner Homepage: 

"Sechs Punkte, die in zwei senkrechten Reihen zu je 3 Punkten nebeneinander angeordnet und so optimal ertastbar sind, bilden die Grundform. Man stelle sich einen Eierkarton mit 6 Eiern vor. Die Eier (oder Punkte) können wir nun nummerieren. Links oben ist Punkt 1, darunter Punkt 2, darunter Punkt 3. Rechts oben ist Punkt 4, darunter 5 und unten rechts ist Punkt 6. Die Buchstaben der Blindenschrift bestehen nun aus Kombinationen dieser Punkte: Steht Punkt 1 alleine, haben wir ein „a“, Punkt 1 + 2 ergeben ein „b“, Punkt 1 + 4 ein „c“…

Eine 6-Punkte-Zelle, wie wir sie in der Blindenschrift haben, ermöglicht 63 Punktekombinationen. Wir müssen also sparsam mit unseren Punkten umgehen. Das erreichen wir unter anderem dadurch, dass wir darauf verzichten, eigene Zeichen für Großbuchstaben zu definieren. Wir praktizieren also in der Blindenschrift die absolute Kleinschreibung und haben keine Probleme damit. Natürlich können wir die Großschreibung darstellen: Wir verwenden Hilfszeichen, die z. B. besagen, dass der nächste Buchstabe im Originaltext groß geschrieben wurde. Ähnlich verhält es sich mit Zahlen. Für die Zahlen 1 bis 10 verwenden wir die Buchstaben „a“ bis „j“. Vor die erste Ziffer setzen wir das so genannte „Zahlenzeichen“, das uns anzeigt, dass jetzt nicht eine Buchstaben-, sondern eine Zahlenfolge kommt."

(dbsv.org/04.11.2021)