Chanukka

Chanukka-Leuchter in Berlin (dpa)
Chanukka-Leuchter in Berlin / ( dpa )

Kerzen, Kreisel, Reibekuchen und ein "Diener": Sie gehören untrennbar zum jüdischen Lichterfest Chanukka. 

Von Sonnenuntergang bis Mitternacht, solange Kerzen brennen, wird gesungen und gespielt. Beliebt ist das Trendl- oder Dreidelspiel mit einem vierseitigen Kreisel, der vier hebräische Schriftzeichen trägt. Sie ergeben den Spruch: "Ein großes Wunder geschah hier." Überdies werden Kinder beschenkt, und es gibt besondere Speisen wie Latkes, eine Art Reibekuchen, und Sufganiot, in Öl gebackenes Spritzgebäck.

Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels 164 vor Christus in Jerusalem durch Judas Makkabäus. Zuvor war das Gotteshaus von syrisch-hellenistischen Eroberern durch "Götzendienst" und griechische Götterstatuen und Symbole entweiht worden. Das Fest erinnert somit auch an den Sieg des jüdischen Volkes über die griechischen Besatzer.

Rund zwei Jahre hatten die Makkabäer gegen die Besatzer gekämpft. Als sie dann den Tempel wieder in Besitz nehmen konnten und die Menora, den traditionellen Leuchter, anzünden wollten, fanden sie lediglich geweihtes Öl für einen Tag vor. Nach einer Legende des Talmud brannte die Menora jedoch acht Tage lang.

In Erinnerung an dieses Wunder wird in Häusern und Synagogen während des Lichterfestes jeden Abend eine neue Kerze am neunarmigen Chanukka-Leuchter entzündet. Die neunte Kerze heißt "Schamasch" (Diener) und wird zum Anzünden der anderen Lichter verwendet. (KNA)