Gut ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland lebt nach Angaben der Bertelsmann Stiftung in Armut. Betroffen sind rund 2,8 Millionen junge Menschen (21,3 Prozent), wie aus einer Analyse hervorgeht. Die Kinder- und Jugendarmut verharre trotz langer guter wirtschaftlicher Entwicklung seit Jahren auf diesem hohen Niveau, hieß es. Die Corona-Krise drohe das Problem der Kinderarmut zu verschärfen. Die Krise treffe Eltern der benachteiligten Kinder und Jugendlichen besonders hart, erklärte die Stiftung. Sie arbeiteten häufiger in Teilzeit oder als Minijobber und gehörten deswegen zu der Gruppe von Menschen, die als erste ihre Jobs verlören oder nur vergleichsweise wenig beziehungsweise gar kein Kurzarbeitergeld erhielten. Zahlreiche staatliche und gesellschaftliche Unterstützungsangebote für die bedürftigen Kinder und Jugendlichen hätten während des Corona-Lockdowns nicht fortgesetzt werden können, so die Stiftung. Auch beim Homeschooling seien Kinder aus armen Verhältnissen benachteiligt. 24 Prozent der Kinder im Grundsicherungsbezug hätten keinen internetfähigen PC im Haushalt, 13 Prozent keinen ruhigen Platz zum Lernen. Fast die Hälfte der Kinder lebe in einer Wohnung, in der nicht ausreichend Zimmer zur Verfügung stünden. (KNA/22.7.20)
Corona verstärkt Kinderarmut
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