40 Zentimeter hoch, mit Halbedelsteinen reich verziert und von großer kunsthistorischer Bedeutung - das Borghorster Stiftskreuz gehört zu den bedeutendsten sakralen Kunstschätzen Europas aus der Zeit des 11. Jahrhunderts. Es besteht aus einem Holzkern mit einer goldenen Ummantelung. In einem Fläschchen aus Bergkristall sind in einem Tuch Reliquien und Reliquiensplitter eingerollt.
Eine Inschrift auf der Rückseite beschreibt, welche Reliquien von welchen Heiligen - insgesamt 17 - dort in Teilen enthalten sind. Das Fläschchen enthält auch sogenannte Berührungsreliquien. "Hier sollen Teile vom Kreuz und vom Schwamm Christi enthalten sein", erläuterte der Mittelalterhistoriker Professor Gerd Althoff aus Münster nach Bekanntwerden des Diebstahls.
Gefertigt wurde das Kreuz um 1050 für eine Damenstiftskirche in Borghorst, seit 2008 stand es in einer Glasvitrine in der Pfarrkirche St. Nikomedes in Steinfurt-Borghorst. Rein materiell betrachtet ist das Kreuz nach Aussage von Historikern verhältnismäßig wertlos. Während zwei Ausleihen für Ausstellungen wurde es jeweils für über sieben Millionen Euro versichert, wie bei einem Prozess um den Diebstahl bekannt wurde. (dpa/Stand 8.3.17)