Das Massaker von Babi Jar

Rosen am Denkmal von Babi Jar / © Harald Oppitz (KNA)
Rosen am Denkmal von Babi Jar / © Harald Oppitz ( KNA )

Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 begann der systematische Massenmord an den Juden in den eroberten Gebieten. Die Täter gehörten zumeist den sogenannten Einsatzgruppen der SS an. Bis April 1942 fielen den Mordkommandos unter dem Oberbefehl des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, mehr als eine halbe Million Menschen zum Opfer. Die Verbrechen geschahen oft in enger Zusammenarbeit mit der Wehrmacht.

Zu den grausamsten Massenverbrechen zählt das Massaker von Babi Jar bei Kiew am 29. und 30. September 1941. Zehn Tage nach der Einnahme Kiews erschossen Angehörige des Sonderkommandos 4a der SS-Einsatzgruppe C in einer Schlucht im Nordwesten der Stadt binnen 36 Stunden mehr als 33.700 jüdische Männer, Frauen und Kinder. Es war die größte derartige Massenerschießung während des Eroberungs- und Vernichtungskrieges des NS-Regimes im Osten.

Als Vorwand für die Mordaktion dienten Sprengstoffanschläge der Roten Armee im Kiewer Stadtzentrum wenige Tage zuvor. Bei den Explosionen wurden mehrere Gebäude der Besatzungsverwaltung zerstört, zahlreiche Wehrmachtsangehörige kamen ums Leben. Am 26. September verständigten sich ranghohe Vertreter von Wehrmacht, SS und Polizei auf die als "Vergeltung" bezeichnete Massenexekution. (epd/25.09.2021)