Die 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie die Europäische Union bilden die "Gruppe der Zwanzig" (G20). Sie vereinen zwei Drittel der Weltbevölkerung und mehr als 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Die G20-Staaten sind Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, die Türkei und die USA.
Die G20 ist keine internationale Organisation, sondern ein informelles Forum, das 1999 als Reaktion auf die Wirtschaftskrise in Asien ins Leben gerufen wurde. Zunächst kamen im G20-Rahmen nur die Finanzminister zusammen, um die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Finanzpolitik auszubauen.
Seit der weltweiten Finanzkrise 2008 nutzen auch die Staats- und Regierungschefs das G20-Format zum Austausch. Neben finanzpolitischen Themen stehen inzwischen auch Themen wie Klima- Entwicklungs-, Gesundheits- und Arbeitsmarktpolitik auf der Agenda. Jenseits der offiziellen Tagesordnung beraten die Mächtigen der Welt - oft im kleineren Kreis - zudem über aktuelle Krisenherde wie Syrien und die Ukraine.
Die jährlich wechselnde G20-Präsidentschaft hat derzeit Deutschland inne; der nächste Gipfel der Staats- und Regierungschefs ist für den 7. und 8. Juli in Hamburg geplant. Im Vorlauf zu den großen Gipfeln finden stets vorbereitende Treffen auf Minister- sowie auf Beamtenebene statt.
An den Treffen nehmen auch zwischenstaatliche Institutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Welthandelsorganisation (WTO) teil. Ständiger Gast bei den G20-Treffen ist Spanien. Eingeladen sind auch Repräsentanten weiterer ausgewählter Staaten: In diesem Jahr sind unter anderem Norwegen, Niederlande, Singapur, Guinea (für die Afrikanische Union) und Vietnam (für die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft) vertreten.
Globalisierungskritiker wie Attac werfen der G20 vor, nur auf Wirtschaftswachstum, Profitmaximierung und die Begünstigung großer Konzerne aus zu sein. Folgen dieser Politik seien unter anderem Umweltzerstörung, soziale Ungleichheit, Kriege und Flüchtlingskrisen. (epd/Stand 03.07.2017)