Das Stichwort: Islamisches Opferfest

Das Schächten von Schafen während des islamischen Opferfestes gilt als religiöses Gebot / © Martin Schutt (dpa)
Das Schächten von Schafen während des islamischen Opferfestes gilt als religiöses Gebot / © Martin Schutt ( dpa )

Das islamische Opferfest, das am Sonntag beginnt, bildet den Höhepunkt und Abschluss der jährlichen Pilgerfahrt der Muslime nach Mekka. Das viertägige Opferfest gehört zu den höchsten Festen der mehr als 1,8 Milliarden Muslime in der Welt. Auch in Deutschland, wo mehr als vier Millionen Muslime leben, treffen sich die Gläubigen am Morgen zum Gebet in der Moschee. Viele Familien unternehmen Ausflüge, die Kinder erhalten Geschenke.

Das Fest erinnert an den Propheten Ibrahim (Abraham), der auf Gottes Geheiß bereit war, seinen erstgeborenen Sohn Ismail zu opfern. Eine ähnliche Überlieferung bietet die jüdisch-christliche Tradition, nach der Abraham die Opferung seines Sohnes Isaak vorbereitete.

Die Gläubigen feiern den glücklichen Ausgang dieser Prüfung, bei der der Sohn gerettet wurde und Ibrahim an seiner Stelle einen Widder schlachtete. Die Geschichte von Ibrahim und seinem Sohn zeigt islamischen Theologen zufolge Allahs Barmherzigkeit gegenüber den Menschen.

Nach der Tradition soll jede Familie ein Opfertier, wie im Koran vorgeschrieben, auf rituelle Weise schlachten. Man legt das Tier, zumeist ein Schaf, mit dem Kopf in Richtung Mekka und lässt es an der Halsschlagader ausbluten. Das Schächten ohne vorherige Betäubung ist in Deutschland nach dem deutschen Tierschutzgesetz verboten. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Januar 2002 müssen Behörden jedoch Ausnahmegenehmigungen erteilen, wenn ein Antragsteller persönlich der Überzeugung ist, dass sein Glaube das Schächten erfordert. (epd / Stand 08.08.2019)