Der Kibbuz Nir Oz ("Neuland der Kraft") liegt in der Negev-Wüste im Süden Israels in unmittelbarer Nähe zum Gazastreifen und wurde 1955 als säkularer Kibbuz gegründet. Der nächstgrößere Ort ist Sderot, der ca. 25 km nordöstlich liegt. Im Kibbuz wird seit seiner Gründung Landwirtschaft betrieben, in einer Gegend, die vom Wüstenklima geprägt ist. Trotz der schwierigen Bedingungen hat sich der Kibbuz zu einem bedeutenden Spargelanbaugebiet entwickelt. Es gibt auch einen Produktionsstandort für Farben und Dichtmaterial, der dem Kibbuz ein Einkommen ermöglicht. Viele der Einwohner sind Friedensaktivisten und hatten es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, kranke Menschen aus Gaza in israelische Krankenhäuser zu fahren, damit sie dort medizinisch behandelt werden können. Am 06. Oktober 2023 lebten im Kibbuz 450 Menschen, unter ihnen viele Familien mit kleinen Kindern aber auch Ältere und Holocaustüberlebende.
Der 07. Oktober 2023
Am frühen Morgen des 07. Oktober, einem Samstag, der Tag, an dem das Leben in Israel und auch im Kibbuz Nir Oz ruht, wurde der Ort von einer tödlichen Welle der Gewalt überrollt, einem Albtraum, den niemand jemals für möglich gehalten hat. 246 Alte, Kinder, Frauen und Männer wurden brutal aus ihren Betten geholt und viele von ihnen auf bestialische Art vor den Augen ihrer Familienangehörigen abgeschlachtet und ihre Häuser niedergebrannt. Insgesamt 136 Geiseln, von denen ein Großteil aus Nir Oz stammen, befinden sich noch immer in der Hand der Hamas. Die Überlebenden des Kibbuz wurden nach Eilat evakuiert, bis eine neue, wenn auch nur vorrübergehende Bleibe für die Bewohner von Nir Oz gefunden ist - denn eines ist klar: Irgendwann werden die Menschen in "ihren" Kibbuz zurückkehren und ihn wieder aufbauen. Größer, moderner und wehrhafter als er jemals war. Dabei wollen wir als Solidaritätspartnerschaftsverein auf vielseitige Weise helfen und langfristig eine echte Partnerschaft mit dem Kibbuz aufbauen. Der Glaube an die Menschlichkeit ist bei vielen Betroffenen am 07. Oktober zerstört worden und wir werden alles uns Mögliche tun, um die Hoffnung für die Bewohner wieder aufzubauen.