Ob London, Berlin oder Nizza - die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu etlichen Terroranschlägen bekannt. Ob es allerdings tatsächlich immer eine direkte Verbindung zu den Attentätern gibt, bleibt oft ungeklärt. Häufig liegt der Verdacht nahe, dass die Täter möglicherweise von radikal-islamistischer Propaganda angestachelt wurden, aber keinen direkten Kontakt zum IS hatten - und die Terrormiliz nur als Trittbrettfahrer auftritt.
Wie jetzt in London meldet sich nach Attentaten meist zunächst das IS-Sprachrohr Amak, das enge Kontakte zu der Terrormiliz hat und ansonsten unter Berufung auf "IS-Kreise" vor allem über Kämpfe in Syrien, dem Irak oder in Libyen berichtet. Aber auch der IS selbst verbreitet Erklärungen im Internet.
Während sich Amak um eine etwas neutralere Sprache bemüht, sind die Erklärungen des IS mit Propaganda gespickt. Die Attentäter werden gern als "Soldaten" bezeichnet, ihre Opfer als "Ungläubige". Doch die Bekenntnisse des IS sind stets mit Unsicherheit behaftet, da sich die Echtheit der Quelle nicht abschließend klären lässt.
Je stärker der IS in Syrien und im Irak militärisch unter Druck gerät, desto wichtiger scheint die Propaganda-Botschaft: Die Terrormiliz und ihre Helfer können immer und überall zuschlagen. (dpa/Stand 05.06.2017)