Die "Gruppe der Sieben" oder kurz "G7" ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten demokratischen Industrieländer. Neben Deutschland und Frankreich gehören Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA zu den G7-Staaten. Bei ihren mindestens einmal pro Jahr stattfindenden Gipfeltreffen stimmen sie gemeinsame Positionen zu globalen politischen Fragestellungen ab. Dazu gehören unter anderem außen-, wirtschafts- und entwicklungspolitische Themen. Die Europäische Union ist bei den Treffen ebenfalls vertreten und hat einen Beobachterstatus.
Aufgrund der informellen Strukturen spielt die jeweilige Präsidentschaft eine besonders wichtige Rolle. In ihren Händen liegen die Organisation sowie die Agenda des Gipfels. 2022 hält Deutschland die G7-Präsidentschaft inne. Das Motto des diesjährigen deutschen G7-Vorsitzes lautet: "Fortschritt für eine gerechte Welt".
Das diesjährige Gipfeltreffen findet vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau in Bayern statt. Das Treffen steht im Schatten des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und dessen Folgen. Die Staats- und Regierungschefs wollen sich unter anderem über ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen die drohende globale Ernährungskrise, die Klimakrise sowie die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich abstimmen.
Mitbegründer der G7 waren einst der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und der französische Präsident Valery Giscard d'Estaing. Von 1998 bis 2014 hieß das Forum "Gruppe der Acht" oder "G8" und schloss Russland mit ein. Nach der Annexion der Krim im März 2014 schlossen die anderen sieben Staaten Russland wieder aus. Eine Rückkehr zum G8-Format mit Russland ist nach Angaben der Bundesregierung derzeit nicht vorgesehen. (kna/26.06.2022)