Die "Pille danach"

"Pille danach" (dpa)
"Pille danach" / ( dpa )

Als "Pille danach" wird umgangssprachlich ein hormonell wirksames Präparat zur Schwangerschaftsverhütung bezeichnet. Die Substanzen Levonorgestrel oder Ulipristalacetat verzögern den Eisprung. Damit soll eine Befruchtung der Eizelle verhindert werden.

Eine weit darüber hinausgehende Wirkung hat indes die sogenannte Abtreibungspille mit dem Wirkstoff Mifepriston, die während der gesamten Schwangerschaft wirksam ist.

Bei den konkreten Präparaten, die aus der Verschreibungspflicht genommen wurden, handelt es sich um "ellaOne" mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat und drei Levorgestrel-haltige Arzneien, zum Beispiel "Pidana". "EllaOne", die über die EU zugelassen wurde, kann bis zu 120 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Die Levonorgestrel-haltigen Präparate sind nur für eine Verhütung binnen 72 Stunden vorgesehen.

Beide Präparate geben keine hundertprozentige Sicherheit und für beide gilt, je früher die "Pille danach" eingenommen wird, desto höher ist die Wirkungswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus weisen Ärzte auf die nachlassende Wirkung von Levonorgestrel ab einem Körpergewicht von 75 Kilogramm hin (Ulipristalacetat: 90 Kilogramm).

Vor allem bei dem Präparat "EllaOne", das erst seit 2009 auf dem Markt ist, wird zudem von Kritikern bemängelt, dass das Risiko von Fehlbildungen noch nicht hinreichend untersucht wurde. Das Ulipristalacetat-haltige Medikament darf bei Verdacht auf eine bestehenden Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Bei Levonorgestrel-haltigen Präparaten gibt es hier keine Bedenken.

Eine Alternative einer Schwangerschaftsverhütung auch für den Notfall ist die sogenannte Kupferspirale. Frauenärzte empfehlen diese Methode, da sie gewichtsunabhängig, zeitlicher flexibel und ohne Hormoneinwirkung sei. Die Kupferionen schädigen die Spermien und verhindern so das Einnisten.