Drei-Päpste-Jahre

Papst Johannes Paul I. und Kardinal Karol Wojtyla 1978 (KNA)
Papst Johannes Paul I. und Kardinal Karol Wojtyla 1978 / ( KNA )

Nicht weniger als 13 bis 15 blitzsaubere Drei-Päpste-Jahre sind amtlich; 896 und 897 gab es sogar zwei in Folge, ebenso in den chaotischen Jahren 964/65. Dazu kommen diverse weitere, sozusagen "unreine" Drei-Päpste-Jahre, in denen sich Päpste und (nicht anerkannte) Gegenpäpste die Klinke in die Hand gaben. Die Jahre 530 und 903 sind in dieser Hinsicht nicht ganz eindeutig. Den Vogel schießt das Jahr 1276 ab: ein Vier-Päpste-Jahr! Es fing schon nicht gut an: Gregor X. starb am 10. Januar im Alter von 65 Jahren. Gewählt wurde am 21. Januar der französische Dominikaner Pierre de Tarentaise. Er nannte sich Innozenz V. - und lebte aber nur noch fünf Monate. Er starb am 22. Juni, gerade 50-jährig, und wurde am 11. Juli von dem norditalienischen Nepoten Hadrian V. beerbt. Der wiederum erlag nach nur 38 Tagen im Amt in Viterbo einem Hitzschlag. Auftritt Johannes XXI., dem dann immerhin acht Monate Pontifikat beschieden waren. Am meisten verankert im historischen Gedächtnis ist außer 1978 wohl das Drei-Päpste-Jahr 1503. Es bietet all jenen Stoff, der die Vorbehalte gegen das Papsttum am meisten füttert: Sex and Crime. Zumindest zwei der drei Petrus-Nachfolger von damals, Alexander VI. und Julius II., waren Kriegsherrn, Väter und Mäzene. Der dritte, Pius III., starb sogar noch schneller als Johannes Paul I.: nur zehn Tage nach seiner Krönung. Noch ein "Mordfall im Vatikan"? (KNA, 24.08.2018).