Entsetzen nach Angriff auf Transmann in Münster

Kerzen als Zeichen der Trauer und des Gedenkens / © Gabriel P. Pinheiro (shutterstock)
Kerzen als Zeichen der Trauer und des Gedenkens / © Gabriel P. Pinheiro ( shutterstock )

Der tödliche Angriff auf einen Transmann in Münster hat in Nordrhein-Westfalen Erschütterung ausgelöst. Der 25-Jährige war vergangenes Wochenende nach dem Christopher Street Day (CSD) angegriffen worden und am Freitag gestorben.

Bischof Genn verurteilt Angriff auf Transmann

"Ein junges Leben wurde ausgelöscht. Was für eine barbarische, was für eine irrsinnige Tat", sagte der Münsteraner Bischof Felix Genn. Die nordrhein-westfälische Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne) erklärte: "Noch immer sind Diskriminierung, Hass, Hetze und auch Gewalt für viele queere Menschen eine leider alltägliche Erfahrung."

Der Transmann war am Samstagabend niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Laut Polizei hatte er den Angreifer aufgefordert, Beschimpfungen gegen andere CSD-Teilnehmende zu unterlassen und versucht zu schlichten. Nach der Attacke lag der 25-Jährige im künstlichen Koma und verstarb schließlich. Der Täter ist noch nicht gefasst, die Polizei bittet um Hinweise.

Entsetzen in der Queergemeinde

Der Angriff hatte Entsetzen in der Queergemeinde und in der Münsteraner Politik ausgelöst. Am Freitagabend ist eine Kundgebung vor dem Rathaus gegen Gewalt an queeren Menschen geplant, an der auch das katholische Stadtdekanat teilnehmen will. Stadtdechant Jörg Hagemann teilte auf Facebook mit, er bete für den Verstorbenen sowie für Gesellschaft und Kirche, "dass Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Hautfarbe und Religion keine Ausgrenzung und Gewalt jeglicher Art erleben". (KNA / 02.09.2022)