Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt an der Kardinalsversammlung im Vatikan von Samstagnachmittag bis Dienstagabend teil. Das bestätigte das Erzbistum der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwochabend. Während der sogenannten Konsistorien geht es um die Ernennung neuer Kardinäle, um Heiligsprechungen sowie um eine Reform der Kurie, also des vatikanischen Behörden- und Verwaltungsapparats. Mit Reinhard Marx aus dem Erzbistum München und Freising nimmt auch der zweite deutsche Kardinal, der eine Diözese in der Bundesrepublik leitet, an dem Treffen teil.
20 neue Kardinäle
Am Samstag wird Papst Franziskus 20 Kirchenmänner aus aller Welt zu neuen Kardinälen erheben. Darunter ist kein Deutscher. Am Montag und Dienstag spricht die Kardinalsversammlung mit dem Papst über die Umsetzung der Kurienreform. Im Vorfeld der Beratungen könnte es womöglich um eine Reform der Regeln für die nächste Papstwahl, das Konklave, gehen. Auch die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hatten Veränderungen an der Konklaveordnung vorgenommen.
Das Kardinalskollegium ist formal das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, "für die Papstwahl zu sorgen", wie es im Kirchenrecht (Can. 349) heißt. Derzeit gibt es 206 Kardinäle, davon sind 116 unter 80 und damit berechtigt, an einer Papstwahl teilzunehmen.
Deutsche Kardinäle
Zurzeit gehören acht Deutsche dem Kardinalskollegium an: Walter Brandmüller (93), Paul Josef Cordes (87), Walter Kasper (89), Reinhard Marx (68), Gerhard Ludwig Müller (74), Karl-Josef Rauber (88), Friedrich Wetter (94) und Rainer Maria Woelki (66). Von ihnen wären bei einer Papstwahl Marx, Müller und Woelki stimmberechtigt. (KNA / 25.08.2022)