Erzbistum Köln: Neuer Höchststand bei Kirchenaustritten

Blick auf den Kölner Dom / © Voelz Tom (shutterstock)

Das Amtsgericht Köln verzeichnet erneut einen Höchststand an Kirchenaustritten. Im vergangenen Jahr kehrten 20.331 Kölnerinnen und Kölner den Kirchen den Rücken, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Das waren 959 Personen mehr als 2021, dem bisherigen Jahr mit den meisten Austritten. Die Aufstellung unterscheidet nicht zwischen katholischer und evangelischer Kirchenzugehörigkeit.

Die Zahlen spiegeln den Trend in ganz Nordrhein-Westfalen. Im ersten Halbjahr 2022 beendeten laut NRW-Justizministerium im bevölkerungsreichsten Bundesland 111.235 Menschen ihre Kirchenmitgliedschaft - so viele wie noch nie. Im gesamten Jahr 2021 waren es 155.322.

Beobachter erklären die Entwicklung unter anderem mit der schleppenden Missbrauchsaufarbeitung. Vor allem das von Kardinal Rainer Maria Woelki geleitete Erzbistum Köln ist in eine Vertrauenskrise geraten. 

In Deutschland gehören rund 41 Millionen Menschen der katholischen und evangelischen Kirche an. 2021 sank ihr Anteil erstmals auf unter 50 Prozent an der Gesamtbevölkerung. (kna)