Vor über 30 Jahren beschlossen die europäischen jüdischen Gemeinden, ihre Aktivitäten zu bündeln und ihre Bemühungen zu vereinen.
Der European Jewish Congress (EJC) wurde 1986 offiziell als neue und unabhängige Struktur gegründet. Zuvor wurden die Angelegenheiten der europäischen Juden vom europäischen Zweig des Jüdischen Weltkongresses (WJC) behandelt, der seinen Sitz zunächst in London hatte, bevor er 1980 nach Paris umzog.
Der EJC ist heute die regionale Zweigstelle des WJC. Als einzige politische Vertretungsorganisation des europäischen Judentums vertritt der EJC die Interessen der ihm angeschlossenen Gemeinden und arbeitet täglich mit den Institutionen und Beamten der Europäischen Union, dem Europarat (wo der EJC einen Mitbestimmungsstatus hat) sowie den nationalen Regierungen und Parlamenten zusammen.
Der EJC wurde gegründet, um den jüdischen Gemeinden in ganz Europa eine einheitliche Stimme zu geben und ihre gemeinsamen Interessen und Anliegen zu vertreten, gleichzeitig aber auch kleineren jüdischen Gemeinden eine breitere Plattform zu bieten, um ihre spezifischen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen.
Der EJC fungiert als Forum zwischen den Gemeinden, in dem Ideen ausgetauscht werden können und in dem durch interne Wahlen und Referenden über die künftige Leitung, Projekte und Ziele entschieden wird. Seit seiner Gründung hat sich der EJC weiterentwickelt und vergrößert, um der sich ständig verändernden und sich erweiternden Europäischen Union (EU) gerecht zu werden.
Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime in Mittel- und Osteuropa und schließlich dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1989 erweiterte der EJC den Umfang seiner Vertretung und seiner Aktivitäten auf die jüdischen Gemeinden in der ehemaligen Sowjetunion.
Heute ist der EJC politisch und geografisch so breit aufgestellt wie der Europarat. Der EJC hat seinen Sitz in Brüssel und vereint und koordiniert 42 nationale jüdische Gemeinden in Europa, die etwa 2,5 Millionen Juden umfassen.
(Quelle: European Jewish Congress)