Menschen in Krisen beratend und tröstend zur Seite zustehen: Mit diesem Ziel haben Engagierte die Telefonseelsorge vor mehr als sechs Jahrzehnten in Berlin gegründet. Aktuell arbeiten dort rund 7.700 Ehrenamtliche in Schichten. Denn das Hilfsangebot ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erreichbar.
Dabei geht es auch um Suizidprävention. 9.206 Menschen haben im Jahr 2020 in Deutschland Suizid begangen. Das sind mehr als 25 Personen am Tag, schreibt das Statistische Bundesamt. Jeder 16.
Anrufende bei der Telefonseelsorge äußert Suizidgedanken. Im Chat oder via Mail - über diese Kanäle kann man die Telefonseelsorge ebenfalls kontaktieren - taucht das Thema noch häufiger auf. Mehr als die Hälfte der Menschen, die sich via Chat oder Mail melden, sind noch keine 30 Jahre alt.
Fast eine Million Seelsorge- und Beratungsgespräche haben die Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge im Jahr 2021 geführt. Zu den häufigsten Themen zählten Einsamkeit, körperliche Beschwerden, eine depressive Stimmung und Ängste. Mehr als 60 Prozent der Anrufenden leben alleine und knapp 40 Prozent sind zwischen 50 und 69 Jahre alt.