Gut zwei Monate nach ihrem historischen Friedensschluss haben Äthiopien und Eritrea am 16. September ihr nachbarschaftliches Verhältnis in einem Freundschaftsvertrag geregelt. Im Beisein des saudischen Königs Salman unterzeichneten der äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed und Eritreas Präsident Isaias Afwerki den Vertrag im saudi-arabischen Dschidda. Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres war zu der Zeremonie angereist.
Der seit April amtierende Abiy Ahmed hatte das Ende der jahrzehntelangen Feindschaft beider ostafrikanischer Staaten eingeleitet. Zuvor hatten die beiden Länder ihre Grenze nach 20 Jahren wieder geöffnet.
Eritrea gehörte bis zu seiner Unabhängigkeit 1993 zu Äthiopien. Fünf Jahre später brach ein Krieg zwischen den beiden Staaten aus, in dem Zehntausende Menschen ums Leben kamen. Mit dem Abkommen von Algier wurde im Jahr 2000 der Konflikt beendet. Beide Länder blieben aber verfeindet und hatten keine diplomatischen Beziehungen.
Äthiopien hat rund 100 Millionen Einwohner und wird in einigen Landesteilen von Unruhen erschüttert, die in diesem Jahr eine Million Menschen in die Flucht trieben. Der Vielvölkerstaat zählt trotz raschen Wirtschaftswachstums zu den ärmsten Ländern der Welt - wie Eritrea, das rund fünf Millionen Einwohner hat. (dpa, 16.9.18)