Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels würdigt seit 1950 Persönlichkeiten, die mit ihrer literarischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Arbeit als Friedensstifter wirken. Er ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen in Deutschland und ist derzeit mit 25.000 Euro dotiert.
Die Verleihung findet traditionsgemäß im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt, und zwar in der Paulskirche, wo 1848 die erste deutsche Nationalversammlung tagte.
Der aus Spenden von Buchhändlern und Verlegern finanzierte Preis wird von einer Stiftung betreut. Ein Stiftungsrat kürt die Preisträger, wobei jedermann zuvor Vorschläge einreichen kann. Laut Statut soll eine Persönlichkeit geehrt werden, "die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat".
Mit dem Preis sind bislang mehr als 60 Schriftsteller, Philosophen, Wissenschaftler und Politiker ausgezeichnet worden, darunter Albert Schweitzer, Ernesto Cardenal und Vaclav Havel sowie Astrid Lindgren, Peter Esterhazy und Liao Yiwu. Erster Friedenspreisträger 1950 war der deutsch-norwegische Schriftsteller und Verleger Max Tau.
Umstritten war die Dankesrede des Schriftstellers Martin Walser 1998, die vom damaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, als "geistige Brandstiftung" bezeichnet wurde. Darin hatte der Schriftsteller eine "Instrumentalisierung von Auschwitz" als "Moralkeule" kritisiert. (KNA)