Das Grenzdurchgangslager Friedland wurde am 20. September 1945 auf Anordnung der britischen Besatzungsbehörden als erste Anlaufstelle für Kriegsflüchtlinge, Vertriebene und entlassene Kriegsgefangene eingerichtet. Ausschlaggebend für die Auswahl des Ortes war, dass in der Nähe von Friedland die britische, russische und amerikanische Besatzungszone zusammenstießen. In dem Dorf Friedland gab es außerdem einen Bahnhof und ein Versuchsgut der Universität Göttingen, das für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden konnte. In der Folgezeit wurden neben den heimkehrenden Kriegsgefangenen die unterschiedlichsten Flüchtlingsgruppen aufgenommen. Darunter waren Aussiedler, Flüchtlinge aus Ungarn, die während des Aufstands 1956 kamen, "Boatpeople" aus Vietnam in den 1970er Jahren und jüdische Zuwanderer. Seit seiner Gründung durchliefen mehr als vier Millionen Menschen das Lager, zumeist nur für wenige Tage oder Wochen. Derzeit sind rund 100 Menschen in Friedland tätig, darunter auch Mitarbeiter von Wohlfahrtsverbänden. Über die inzwischen 70-jährige Geschichte des Lagers informiert seit März 2016 ein eigenes Museum auf dem Gelände. (kna)
Friedland
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