Am 25. Juli 2021 fand der erste Welttag der Großeltern und alten Menschen statt. An dem neuen Gedenktag, den Papst Franziskus ausgerufen hat, könne man mit älteren Menschen zusammenkommen und Geschichten und Erlebnisse austauschen, sagte der katholische Familienbischof Heiner Koch im Vorfeld.
"Alte Menschen, ob sie nun selbst Großeltern sind oder nicht, tragen einen Schatz an Lebens- und Glaubenserfahrung mit sich, den es unbedingt lohnt, mit den nachfolgenden Generationen, ihren Enkelinnen und Enkeln, zu teilen und lebendig zu halten."
Der Gedenktag, mit dem der Papst die Rolle älterer Menschen stärken möchte, soll in jedem Jahr am 4. Sonntag im Juli begangen werden - in der Nähe des Gedenktages der Großeltern Jesu, der Heiligen Anna und Joachim. Die Initiative für mehr Generationen-Kontakte ist Teil des von Franziskus initiierten "Amoris-laetitia"-Familienjahres, das am 19. März begann. Dieses wiederum soll fünf Jahre nach Erscheinen des gleichnamigen Papst-Schreibens zum Thema noch einmal dessen wesentliche Anliegen bewusst machen. Eines davon ist das Miteinander der Generationen.
Auch in Kirchengemeinden könne aus diesem Anlass ein Austausch stattfinden, sagte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz weiter. So könnten Seelsorgende Senioren dazu aufrufen, Geschichten aus ihrem Leben und Glaubenserfahrungen aufzuschreiben, zu sammeln und etwa auf der Website der Pfarrgemeinde zu veröffentlichen. Der neue Welttag solle zu einer festen Größe im Jahr werden, so Erzbischof Koch.
Der Heidelberger Altersforscher Andreas Kruse begrüßte den kirchlichen Vorstoß. Ein solcher Tag könne "eine Neubesinnung auf die seelischen, geistigen und kommunikativen Potenziale und Kräfte des Alters" ermöglichen - und zugleich "mögliche Verletzlichkeiten im Alter" in den Blick nehmen. Auf beides sollte die Kirche aufmerksam machen, sagte Kruse der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Hinzu komme die Aufgabe, in Politik und Gesellschaft "für die soziale Ungleichheit auch in der älteren und alten Bevölkerung zu sensibilisieren und Entwürfe zu entwickeln, wie diese Ungleichheit - auch in ihren persönlichen Folgen - abgebaut werden kann". Hier seien die Kirchen als Mahner gefragt. (KNA / 23.07.2021)