Rostock (dpa) - Im Internet nimmt die sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen nach Einschätzung der Rechtsanwältin und Initiatorin der Bundesjugendkonferenz Medien zu. "Es herrscht große Ratlosigkeit bei den Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Eltern und Lehrenden, wie man damit umgeht", sagte sie bei der sechsten Bundesjugendkonferenz Medien am Freitag in Rostock.
Sie werde immer häufiger bei Delikten sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen zu Rate gezogen.
Beispiele sind in diesem Zusammenhang etwa anzügliche Kommentare über Messenger-Dienste, das ungewollte Zusenden von Nacktaufnahmen oder auch das Teilen heimlicher Filmaufnahmen aus der Umkleidekabine. "Das ist leider durch die digitale Technik heute ein Massenphänomen", so Stückmann.
Es gehe dabei um Straftatbestände wie Besitz und Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie, sexuelle Belästigung oder aber sexuellen Missbrauch an Kindern. Das werde schon verwirklicht, wenn ein 15-Jähriger einer 11-Jährigen ein Nackt-Selfie schicke, ohne dass sie darum gebeten habe.
Notwendig sei Aufklärung, dass Betroffene Rechte hätten, sich dagegen zu wehren, und dass Täter rechtliche Konsequenzen zu erwarten hätten.
Bei der Konferenz, die von der Techniker Krankenkasse unterstützt wird, diskutieren rund 250 sogenannte Medienscouts, wie sie Mitschüler im Umgang mit sozialen Netzwerken beraten können. Ihre Aufgabe ist es, Tipps für sicheres und faires Verhalten im Netz zu geben und in Fällen von Cybermobbing zu helfen.