Auf der Reichssynode in Frankfurt, die am 1. November 1007 begann und die von acht Erzbischöfen und 27 Bischöfen besucht war, erwirkte König Heinrich II., der 1014 die Kaiserwürde erlangte, die Gründung des Bistums Bamberg aus Teilen von Würzburg und Eichstätt. Noch auf der Synode wurde Eberhard, des Königs Kanzler, vom Mainzer Erzbischof Willigis zum Oberhirten des neuen Grenzlandbistums geweiht. Ebenfalls noch auf der Synode wurde dem Bistum reiche Schenkungen verbrieft, um es auf eine solide Basis zu stellen.
Heinrich wollte in seiner Lieblingsstiftung Bamberg die mönchische Strenge des Hildesheimer Domstiftes - dort war er selbst erzogen worden - und den damals gefeierten Studieneifer der Kirchen von Lüttich miteinander verbunden wissen. Heinrich wurde 1146, seine Gemahlin Kunigunde 1200 heilig gesprochen. Heinrich und Kunigunde sind die Bistumsheiligen des Erzbistums Bamberg.
Rom unmittelbar unterstellt
Das Bistum Bamberg war zunächst Mainz und ab 1245 Rom unmittelbar unterstellt (exemt) und erlangte eine besondere Bedeutung bei der Christianisierung der zwischen Main und Regnitz wohnenden Slaven. Suitger, der zweite Bamberger Bischof, wurde 1046 zum Papst gewählt und nahm bei seiner Inthronisation den Namen Clemens II. an. Im Bamberger Dom wurde er auf eigenen Wunsch beigesetzt – es ist das einzige erhaltene Papstgrab nördlich der Alpen.
Blütezeit unter Bischof Otto
Unter Bischof Otto I., dem Heiligen, 1102-1139, erlebt die Domschule eine neue Blütezeit. Zahlreich sind die Klöster, die er gegründet oder erneuert hat; man zählt 27 in sieben Diözesen von Kärnten bis Halberstadt. Mit der Einrichtung des Aegidienspitals und des Gertrudenhospitals beginnt Bischof Otto I. die karitative Tätigkeit der mittelalterlichen Kirche auch in Bamberg - noch heute in den Spitälern alter Städte erkennbar.
Gottesdienste und Seelsorge, Bildung und Kultur, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Aktivitäten, Glaubensverbreitung und Friedensförderung waren Aufgaben und Ziele der Bamberger Kirche im Mittelalter.
Reformation schlug Wunden
Die Reformation hat im fränkischen Land tiefe Spuren hinterlassen: So fielen damals beispielsweise von 190 Pfarrkirchen im Laufe des 16. Jahrhunderts 105 mit den meisten Filialkirchen dem Protestantismus zu, und 1648 standen für 110 Pfarreien noch 64 Priester zur Verfügung.
Bischöfe und Landesherren
Die Bischöfe der Barockzeit, zugleich Landesherren des Hochstiftes mit über 200 000 Einwohnern, waren Freunde und Förderer der Künste und Wissenschaften. Die Nachwelt verdankt ihnen großartige Kirchenbauten, repräsentative Schloßanlagen, eine allgemeine kulturelle Hochblüte, was aber keinesfalls heißt, daß die pastoralen Aufgaben (Neuordnung der Pfarreien, Förderung der Klöster, Berufung der Jesuiten) von ihnen vernachlässigt worden wären.
Fürst für das Volk
So führte Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (1779-1795) den barocken Lebensstil bewußt nicht weiter. Er wollte als "Fürst für das Volk" dessen Wohl. Er sorgte für die Kranken und Armen durch Gesetze und Einrichtungen, die dem modernen Sozial- und Versicherungswesen den Weg bereiteten. So schuf er das Armeninstitut, das sich in Form einer ständigen Kommission systematisch in Bamberg, Forchheim, Kronach, Lichtenfels und Weismain der Notleidenden annahm. Im Jahre 1789 errichtete er das Allgemeine Krankenhaus in Bamberg und förderte die Einführung einer Krankenkasse.
Neubeginn
Die Säkularisation der Jahre 1802/1803 beendete die weltlichen Regierungsaufgaben der Kirchenfürsten: Das Hochstift Bamberg fiel an Bayern. Als 1818 die Neueinteilung der kirchlichen Sprengel erfolgte, wurde Bamberg Sitz eines Erzbischofs mit den Suffragenbistümern Eichstätt, Speyer und Würzburg. (Quelle: Erzbistum Bamberg)