Glocken sind offene Hohlkörper. Mit einem Klöppel können Töne erzeugt werden. Die fast ausnahmslos in allen Religionen und Kulturen verwendeten Instrumente in verschiedenen Größen sind meist als kelchförmige Halbkugel gestaltet und häufig aus gegossenem Metall gefertigt. Die ältesten bekannten Glocken stammen aus der chinesischen Shang-Dynastie und wurden rund 1.500 Jahre vor Christus hergestellt.
Im europäischen Raum haben die Hohlkörper verschiedene Funktionen: Als Läuteglocken rufen sie seit dem Mittelalter Christen zum Gottesdienst. Glocken in Turmuhren dienen der zeitlichen Orientierung. Es gibt auch Pausenglocken, Gerichtsglocken, Nebelglocken für die Schifffahrt und Glocken, die als Signalinstrumente vor Gefahren warnen. Glocken kommen auch in der Viehwirtschaft zum Einsatz, um freilaufende Tiere besser orten zu können.
Das deutsche Wort Glocke leitet sich wahrscheinlich aus einem altirischen Begriff ab, der Schelle bedeutet. Dafür spricht, dass irische Missionare kleine Handglocken bei sich trugen und das Instrument im frühen Mittelalter so auf dem Kontinent bekannt machten.
Später wurde es in Europa üblich, Glocken mit einer Inschrift zu versehen, mit der die Glocke einen Namen erhält und ein Stifter vermerkt werden kann. Ab dem Mittelalter gibt es Glockentürme, in denen meist eine Vielzahl verschieden klingender Hohlkörper hängt. (KNA/23.06.2023)