Hilfswerke sehen Afrika-Klimagipfel als Chance

Dürre in Afrika / © Brian Inganga (dpa)
Dürre in Afrika / © Brian Inganga ( dpa )

Auf afrikanische Initiative findet ab Montag, den 4. September in Nairobi erstmals ein Afrika-Klimagipfel, der Africa Climate Summit, statt. Nach Ansicht der Umwelt- und Entwicklungsorganisationen Brot für die Welt, Germanwatch und Misereor bietet der Gipfel die Chance, auf Vorschläge der Gastgeber einzugehen, um mit dem afrikanischen Kontinent partnerschaftlich Maßnahmen gegen die Klimakrise zu erarbeiten. „Afrika leidet schon länger erheblich unter den Auswirkungen der Klimakrise. Aber der Kontinent sieht den Kampf gegen die globale Klimakrise auch als Chance, wichtige Lösungen aktiv selbst voranzutreiben“, erklärte Kerstin Opfer, Expertin für Energiepolitik und Zivilgesellschaft in Afrika bei Germanwatch.

Kenia hat die Präsidentschaft des Gipfels übernommen und richtet diesen gemeinsam mit der Afrikanischen Union aus. Das Land versteht sich selbst als Vorreiter einer ambitionierten Klima-, Erneuerbare Energien- und Finanzagenda. „Kenia ist ein gutes Vorbild für Klimaschutz in Afrika. Auch bei globalen Steuer- und Schuldenfragen hat das Land bereits einige innovative Lösungsansätze präsentiert. Es ist gut und richtig, dass Deutschland Vorreiter wie Kenia unterstützt“, so Opfer weiter. Dabei ist eine kohärente deutsche Position entscheidend. „Die Förderung von fossilem Gas in Afrika durch die Bundesregierung würde widersprüchliche Signale an die Partner senden. Der Entwurf für die neue Leitlinie für Exportkredite sorgt hier für große Verunsicherung. Die Bundesregierung muss sich klar positionieren, indem sie nur Erneuerbare und kein Gas unterstützt“, fordert Opfer.

Die Hilfsorganisationen betonen, viele afrikanische Staaten stünden vor wichtigen Entscheidungen im Energiesektor. Allerdings gebe es immer noch Barrieren hin zu Erneuerbaren Energien wie etwa hohe Kosten. 
 
Wichtig ist nach Ansicht von Brot für die Welt, Germanwatch und Misereor, dass mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien auch ein Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten sowie die Suche nach deutlichen Energieeinsparpotentialen im globalen Norden einhergehen. "Die Bundesregierung muss nun ausbuchstabieren, was sie unter der Förderung von nachhaltigen, grünen Wertschöpfungsketten in Partnerländern versteht. Auch die neuen Wasserstoff-Abkommen, die für den Africa Climate Summit angekündigt sind, müssen neben der lokalen Wertschöpfung in Form von Fertigungsstätten und der Förderung gut ausgebildeter Arbeitskräfte auch die Bedürfnisse der Menschen nach Wasser, erneuerbarer Energie und Zugang zu Land berücksichtigen“, erklärte Joachim Fünfgelt, Referent für Energiepolitik von Brot für die Welt.

(Quelle: Germanwatch)