Arnold Wolff stammte aus Wevelinghoven im Kreis Grevenbroich und hatte schon als Junge vom Kölner Dom geträumt, wie er einmal erzählte. An der RWTH in Aachen wurde der damalige Kölner Dombaumeister Willy Weyres, der einen Lehrauftrag an der Hochschule hatte, auf den Studenten aufmerksam. So konnte Wolff bereits in den 50er und frühen 60er Jahren am Kölner Dom tätig werden. Weyres holte ihn schließlich 1962 als Architekt in die Dombauverwaltung.
1968 promovierte Wolff an der RWTH mit einer Arbeit über die erste Bauzeit des gotischen Domes. Mit dieser Dissertation setzte er neue Maßstäbe im Bereich mittelalterlicher Bauarchäologie. Sie gilt bis heute als Grundlage jeder baugeschichtlichen Beschäftigung mit dem Kölner Dom.
In Wolffs Amtszeit wurde das Dombauarchiv neu organisiert, die Dombauhütte neu gebaut und der hauseigene „Verlag Kölner Dom“ gegründet. Darüber hinaus kam es zu einer neuen Würdigung der künstlerischen Leistung des 19. Jahrhunderts. Dies zeigte sich etwa in der Wiedereinsetzung des großen Westfensters von Carl Julius Milde, das in den Jahren von 1865 bis 1870 geschaffen und im Zweiten Weltkrieg ausgebaut, aber dennoch beschädigt worden war. Als "Protagonist weitblickender Denkmalpflege in Europa" erhielt Wolff 2001 den Verdienstorden des Landes NRW. 2011 wurde er mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für sein langjähriges Engagement um den Erhalt des Doms geehrt. Er habe unter anderem dem Zentral-Dombauverein zu neuer Blüte verholfen, hieß es zur Begründung
Zu seinem 70. Geburtstag 2002 erhielt Wolff ein besonderes Geschenk: In Anspielung auf seinen Namen bekam ein zwei Meter langer löwenähnlicher Wasserspeier am Kölner Dom einen "Wolf" in die Pranken gedrückt. Der "Wolf" war im Mittelalter ein wichtiges Bauwerkzeug, das in einem Loch an der Steinoberfläche verkeilt wurde, damit die Blöcke mit einem Kran nach oben gezogen werden konnten. (DR)