Israel gedenkt am Mittwoch und Donnerstag der sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden. Die Zeremonien zum "Yom HaShoah" beginnen am Mittwochabend mit einer Gedenkveranstaltung in der Holocaust-Erinnerungsstätte Yad Vashem in Jerusalem. Nach Ansprachen von Staatspräsident Isaac Herzog und Ministerpräsident Naftali Bennett und Gebeten von Rabbiner Meir Lau für die Seelen der Märtyrer werden sechs Holocaust-Überlebende Fackeln entzünden.
Am Donnerstagmorgen werden um 10.00 Uhr im ganzen Land die Sirenen heulen und der Straßenverkehr wird für einige Minuten stillstehen. Bei Zeremonien in Yad Vashem sowie auch in der Knesset, dem israelischen Parlament, werden Namen von Ermordeten verlesen und Gedenkkerzen entzündet.
Die Zeremonien stehen in diesem Jahr unter dem Leitwort "Transporte zur Vernichtung: Die Deportation der Juden im Holocaust". Als Ehrengast von Knesset-Sprecher Mickey Levy nimmt die deutsche Bundestagspräsidentin Bärbel Bas am Holocaust-Gedenktag in Jerusalem teil. Am Mittwochvormittag wurde sie offiziell von ihrem Amtskollegen Levy in der Knesset begrüßt.
Am Donnerstag wird Bas als erste hochrangige Repräsentantin aus Deutschland an der Gedenkzeremonie zur Schoah im Chagall-Saal der Knesset teilnehmen. Sie werde mit Parlaments-Sprecher Levy eine Kerze entzünden und auch das Wort ergreifen, hieß es. Zudem werde sie mit einer Gedenkkerze an Irma Nathan erinnern, die vor 80 Jahren aus ihrer Heimatstadt Duisburg deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet worden war.
Knesset-Sprecher Mickey Levy hatte am 27. Januar bei der Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag eine bewegende Rede gehalten. (kna, 27.04.2022)