Die Gedenkstätte Yad Vashem (hebr. für "Denkmal und Name") erinnert an die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden. Sie wurde nach einem Beschluss des israelischen Parlaments von 1953 eingerichtet. Juden und Nichtjuden gedenken in der am Westrand Jerusalems gelegenen Anlage der rund sechs Millionen Toten der Schoah. Jährlich kommen in normalen Jahren rund eine Million Besucher.
Die Gedenkstätte versteht sich als "lebendiges Denkmal des jüdischen Volkes für den Holocaust" sowie als Begegnungsstätte. Neben der Erforschung und Dokumentation des Holocaust sowie seines Gedenkens engagiert sie sich in der Erziehungs- und Bildungsarbeit.
Im Zentrum der weitläufigen Anlage steht die fensterlose "Halle der Erinnerung", in der eine ewige Flamme brennt. Im Boden sind die Namen der 22 größten Vernichtungslager eingeschrieben. Das 1987 errichtete "Kinder-Memorial" erinnert an die rund 1,5 Millionen ermordeten Jungen und Mädchen. Das "Tal der Gemeinden" gedenkt der rund 5.000 von den Nationalsozialisten zerstörten jüdischen Gemeinden in Europa.
In der "Allee der Gerechten unter den Völkern" erinnern Bäume an jene Nichtjuden, die unter Einsatz ihres Lebens Juden vor der Vernichtung gerettet haben; bisher wurden rund 28.000 Menschen als "Gerechte unter den Völkern" geehrt, der höchsten Auszeichnung Israels für Nichtjuden. 2005 weihte Israel ein neues großes Museum ein, das die Geschichte des Holocaust chronologisch darstellt. Auch persönliche Schicksale von Opfern werden nachgezeichnet. Ziel ist, das Gedenken an die Judenvernichtung auch für kommende Generationen lebendig zu halten.
In der "Halle der Namen" sind bislang die Namen von mehr als 4,8 Millionen Juden erfasst, die den Nazis zum Opfer fielen. Außerdem gehören zu Yad Vashem ein Kunstmuseum mit Werken von Lagerinsassen und Getto-Bewohnern, das weltweit größte Holocaust-Archiv sowie eine Bibliothek und ein Forschungszentrum.
(Quelle: kna, 10.02.2022)