Hungersnot

Hungersnot in Mali / © Str (dpa)
Hungersnot in Mali / © Str ( dpa )

Eine offizielle Hungersnot wird von der jeweiligen Regierung eines Landes nach bestimmten Kriterien erklärt. Diese beruft sich laut Kinderhilfswerk Unicef häufig auf die Einschätzung einer internationalen Arbeitsgruppe nach den sogenannten "Integrated Food Security Phase Classification" (IPC-Phasen). Auf dieser Skala für Ernährungssicherheit werden fünf Stufen unterschieden: "Minimal", "Strapaziert" (Englisch: Stressed), "Krise" (Crisis), "Notsituation" (Emergency) bis hin zu "Hungersnot" (Famine).

Bei einer offiziellen Hungersnot sind mindestens 20 Prozent der Familien in einer Region von extremer Lebensmittelknappheit betroffen und haben nur begrenzt Möglichkeiten, sich anderweitig zu helfen.

Weiteres Kriterium ist die akute Mangelernährungsrate von Kindern über 30 Prozent beziehungsweise bei 15 Prozent schwerer akuter Mangelernährung. Als akut mangelernährt gelten Kinder, deren Körpergewicht unter 80 Prozent (schwer mangelernährt: unter 70 Prozent) des für ihr Alter angemessenen Gewichts liegt. Nach der IPC-Klassifizierung sterben in Hungersnot-Gebieten täglich pro 10.000 Einwohner zwei oder mehr Erwachsene an Hunger.

Auch in Ländern mit "Notsituation" herrscht Hunger: Die Stufe 4 beschreibt laut UN-Welternährungsprogramm (WFP) einen humanitären Notfall. Das heißt, mehr als 15 Prozent der Bevölkerung sind akut unter- und mangelernährt und haben nur sehr eingeschränkten Zugang zu Nahrungsmitteln. (kna)