Etwa 1250 hauptamtliche und rund tausend ehrenamtliche Imame gibt es in Deutschland. Nach Schätzungen des Zentralrats der Muslime sind davon über 90 Prozent aus der Türkei, kommen vereinzelt auch aus Marokko, dem Iran und anderen Ländern. In den Gemeinden der DITIB, dem Dachverband der türkischen Muslime in Deutschland, wirken ausnahmslos türkisch sprechende Imame, sogenannte Religionsbeauftragte. Ausgewählt werden sie in ihrem Heimatland von der "Gemeinsamen Kulturmission", in der Vertreter verschiedener Ministerien sitzen. Diese Imame werden in der Türkei an staatlich anerkannten islamisch-theologischen Instituten ausgebildet und schließen dort mit einem Diplom ab. Wenn sie ins Ausland entsandt werden, unterstehen sie – als Quasi-Diplomaten – den Attachés für religiöse Dienste der türkischen Generalkonsulate. Ihr hauptsächlicher Auftrag ist es, in Deutschland den "türkischen Staatsislam" absichern zu helfen.
In Deutschland sind derzeit keine Berufsausbildung und kein Studium erforderlich, um den Beruf eines Predigers im Allgemeinen und eines Imams im Speziellen auszuüben. Die Wahl des Berufs eines Imams steht somit jedem frei. Die Bezeichnung Imam untersteht hierbei keinem Schutz. (wikipedia/Stand 21.07.2017)