Intifada

Palästinenser protestieren in Gaza (Stadt) gegen die Entscheidung von US-Präsident Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen / © Wissam Nassar (dpa)
Palästinenser protestieren in Gaza (Stadt) gegen die Entscheidung von US-Präsident Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen / © Wissam Nassar ( dpa )

Das arabische Wort Intifada bedeutet Aufstand. Der Begriff nimmt eine zentrale Rolle im Kampf um die Unabhängigkeit der Palästinenser ein. Die erste Intifada begann am 9. Dezember 1987 eher zufällig. Im Gazastreifen fuhr ein israelischer Lastwagenfahrer in eine Gruppe von Palästinensern. Vier Menschen wurden getötet. Danach brachen in den besetzten Gebieten Unruhen aus, die - in unterschiedlicher Intensität - sechs Jahre anhielten. Mehr als 2.000 überwiegend jugendliche Palästinenser wurden getötet.

Die Bilder Steine werfender Palästinenserjungen, die schwer bewaffneten israelischen Soldaten gegenüberstehen, gingen um die Welt. Aber auch Generalstreiks und Massendemonstrationen waren Bestandteil der Intifada. Israel reagierte mit Wirtschaftssanktionen, Deportationen und einer Ausweitung des Siedlungsprogramms in den besetzten Gebieten.

Die zweite Intifada war am 29. September 2000 ausgebrochen, nachdem Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern in Camp David (US-Bundesstaat Maryland) gescheitert waren. Einen Tag zuvor hatte der damalige israelische Oppositionsführers Ariel Scharon den Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem besucht, was von den Palästinensern als Provokation aufgefasst wurde. Mit dem Abschluss eines Waffenstillstands zwischen dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon im ägyptischen Scharm al-Scheich im Februar 2005 wurde die Al-Aqsa-Intifada offiziell beendet. Seit Beginn der zweiten Intifada im Jahre 2000 und bis zum Gaza-Krieg zur Jahreswende 2008/2009 kamen knapp 4800 Palästinenser ums Leben. In den Jahren 2000 bis 2007 wurden bei 140 palästinensischen Selbstmordanschlägen 542 Menschen getötet.

(dpa)