Irans Außenminister telefoniert mit Vatikan über Lage in Nahost

 (DR)

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat am Montag mit seinem Amtskollegen im Vatikan über den Krieg in Gaza telefoniert. Das Gespräch habe auf Wunsch Teherans stattgefunden, teilte das vatikanische Presseamt mit. Der Außenbeauftragte des Papstes, Erzbischof Paul Richard Gallagher, habe die Sorge des Heiligen Stuhls über die Geschehnisse in Israel und Palästina zum Ausdruck gebracht und die "absolute Notwendigkeit" bekräftigt, eine Ausweitung des Konflikts zu vermeiden und eine Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen.

Angesichts der Krise in Nahost bemühen sich unterschiedliche Akteure um Rückhalt des Heiligen Stuhls, dessen Stimme in internationalen Fragen moralisches Gewicht beigemessen wird. Am Donnerstag führte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ein Telefonat mit Papst Franziskus. Ebenfalls in den vergangenen Tagen bemühte sich Israels Botschaft beim Heiligen Stuhl, ein Treffen von Angehörigen der israelischen Geiseln der Hamas mit dem Kirchenoberhaupt zu arrangieren.

Der Vatikan steht mit fast allen Staaten des Nahen Ostens auf Botschafterebene in Kontakt. In der Region sind neben Katholiken des lateinischen (römischen) Ritus unterschiedliche mit Rom verbundene Ostkirchen präsent. Die Oberhäupter von vier dieser Kirchen hatte Papst Franziskus am Freitag empfangen, darunter den Patriarchen der Maroniten im Libanon, Kardinal Bechara Boutros Rai, und den Patriarchen der Melkiten in Syrien, Jussef Absi. (KNA, 30.10.2023)