Italiens Bischöfe haben den Opfern und Hinterbliebenen des schweren Gletscherunglücks in den Dolomiten ihre Anteilnahme ausgesprochen. Zum Abschluss der Sitzung des Ständigen Rats der Bischofskonferenz am Mittwoch bekundeten die Teilnehmer Solidarität und Nähe; zugleich riefen sie zu einem nachhaltigeren Umgang mit der Natur auf. Papst Franziskus hatte den Familien der Opfer ebenfalls seine Anteilnahme ausgesprochen.
Am Sonntagmittag war es auf der Normalroute zum Gipfel der Marmolata zu einem massiven Gletscherabbruch gekommen. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie sich infolgedessen eine gewaltige Eislawine den Berg hinabwälzt. Mehrere Seilschaften befanden sich am Gletscher. Sieben Menschen starben, fünf wurden zuletzt noch vermisst. Die Chance, dass sie den Abgang der Lawine aus Eis-, Schnee- und Geröllmasse überlebt habe, ist den Angaben nach sehr gering. Acht Bergsteiger wurden bei dem Unglück verletzt, teils schwer. Unter ihnen sind zwei Deutsche.
Die "Königin der Dolomiten" ist eine beliebte und hoch frequentierte Bergtour. Das gesamte Gebiet rund um den Gletscher wurde für die Öffentlichkeit gesperrt. Kurz vor dem Abbruch war auf dem Gipfel der Marmolata eine Rekordtemperatur von gut 10 Grad gemessen worden. Experten zufolge ist die Schneedecke aufgrund der anhaltenden Hitze viel zu dünn für die Jahreszeit. In der Region Venetien sowie in ganz Italien halten sich seit Tagen die Temperaturen deutlich über 30 Grad. (KNA, 6.7.2022)