Jugoslawiens blutiges Ende

Flagge von Serbien / © Tatohra (shutterstock)

SERBEN GEGEN KROATEN:
Zu Beginn des Krieges in Kroatien (1991-1995) zählt die serbische Minderheit im Land rund 580 000 Menschen. Um diese zu "befreien", startet die serbische Armee Angriffe auf Kroatien. Im August 1995 löst die kroatische Armee die Serbenrepublik Krajina mit der Militäraktion "Sturm" auf. 220 000 bis 350 000 Serben flüchten oder werden vertrieben, mindestens 2000 sterben. An vielen Orten kommt es zu flächendeckenden Plünderungen.

Den Führern der serbischen Minderheit wird die Ermordung von mehreren Hundert Kroaten und die Vertreibung, Verhaftung und Misshandlung Zehntausender angelastet. Dazu gehört das Massaker serbischer Verbände im kroatischen Vukovar im November 1991 mit 264 Toten.

SERBEN GEGEN BOSNIER:
Im Krieg um Bosnien-Herzegowina (1992-1995) verlieren 1,8 Millionen Menschen ihre Heimat. Nach Berichten über Gräueltaten in serbischen Gefangenenlagern und Massenvergewaltigungen muslimischer Frauen beschließt die UN die Untersuchung von Kriegsverbrechen.

Die seit Juni 1992 von serbischen Truppen eingekesselte Hauptstadt Sarajevo wird jahrelang durch eine internationale Luftbrücke versorgt. Insgesamt werden etwa 11 500 Menschen im Granatenbeschuss oder durch Heckenschützen getötet. Im Februar 1994 sterben 68 Menschen, als eine Granate auf dem Wochenmarkt einschlägt.

Auch in anderen Städten gibt es Massaker. Am 11. Juli 1995 erobern bosnisch-serbische Truppen unter General Ratko Mladic

Srebrenica. In der UN-Schutzzone werden daraufhin bei dem schlimmsten Völkermord in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg 8000 Muslime erschossen.

SERBEN GEGEN KOSOVAREN:
Im Februar 1998 endet die Offensive gegen die albanische Miliz im Kosovo mit Vertreibungen. Es folgen Berichte über Massaker, Vergewaltigungen und andere schwere Menschenrechtsverletzungen durch serbische Polizeitruppen. Die NATO beginnt im März ohne UN-Mandat mit Luftangriffen, um die Vertreibung Hunderttausender ethnischer Albaner zu stoppen. Im Juni ziehen sich die Serben zurück. Die NATO-geführte Friedenstruppe KFOR

beginnt ihren Einsatz, kann aber weitere ethnische Gewaltausbrüche nicht verhindern.

(dpa)