Die Bundesregierung macht gegen Vereinsamung und soziale Isolation mobil. Das Kabinett beschloss am Mittwoch die sogenannte Einsamkeitsstrategie von Familienministerin Lisa Paus (Grüne).
Bündel von Maßnahmen
Darin ist ein Bündel von Maßnahmen vorgesehen, um Betroffene zu unterstützen und der Vereinsamung einzelner Bevölkerungsgruppen gezielt vorzubeugen. Unter anderem werden Förderprogramme für einzelne Projekte in Aussicht gestellt sowie eine bessere Vernetzung der Angebote – etwa durch eine "bundesweite Koalition gegen Einsamkeit".
Damit die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert wird, plant Paus ferner eine jährlich stattfindende Aktionswoche mit dem Titel "Gemeinsam aus der Einsamkeit". Um die wissenschaftliche Datengrundlage zu verbessern, soll außerdem die Forschung in dem Bereich stärker gefördert werden. Zum Beispiel soll ein "Einsamkeitsbarometer" künftig das Ausmaß des Phänomens in bestimmten Gesellschaftsschichten ausweisen.
30-seitiges Strategiepapier
Ein Kongress mit Sozialarbeitern, Forschern und Wohlfahrtsverbänden bildete vor anderthalb Jahren den Startpunkt zur Erarbeitung des 30-seitigen Strategiepapiers. Einsamkeit betrifft vor allem ältere Menschen, wenn der Partner oder die Partnerin nach vielen gemeinsamen Jahren stirbt. Die Corona-Pandemie hat allerdings gezeigt, dass zunehmend auch junge Leute unter Vereinsamung leiden.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte das Vorhaben der Familienministerin. Vielen Initiativen in den Kommunen fehle schlichtweg das Geld, sagte Vorstand Eugen Brysch. "So wird es darauf ankommen, dass vor allem Familien, Freunde, Nachbarn, ehemalige Arbeitgeber, Vereine und Kirchen sich der Verantwortung stellen." Auf die Bundesregierung zu setzen, sei vertane Zeit. (dpa / 13.12.2023)