Der Steppenstaat Kasachstan ist mit einer Fläche von 2,7 Millionen Quadratkilometern das neuntgrößte Land der Welt. Vor allem aufgrund seiner reichen Rohstoffvorräte - unter anderem Öl, Gas und Uran - gehört Kasachstan zu den wirtschaftlichen Schwergewichten in Zentralasien.
Ökonomisch und politisch steht Kasachstan in vielfältigen Kontakten zu den beiden Nachbarstaaten China und Russland. In Baikonur betreibt Russland einen Weltraumbahnhof. Von hier aus startete der russische Kosmonaut Juri Gagarin 1961 zum ersten bemannten Flug ins All.
Ebenfalls enge Verbindungen existieren aufgrund des gemeinsamen kulturellen Erbes zur Türkei. Kasachstan gehört der Organisation der Turkstaaten an. Yasi, heute Türkistan, eine der ältesten Städte des Landes, wurde im März 2021 zur "spirituellen Hauptstadt der türkischen Welt" erklärt.
Kirche in Kasachstan
Rund 70 Prozent der rund 19 Millionen Einwohner Kasachstans sind Muslime. Allerdings spielt der Islam anders als etwa im benachbarten Usbekistan keine dominante Rolle im gesellschaftlichen Leben.
Christen haben einen Anteil von circa 26 Prozent; die Mehrheit von ihnen gehört zur russisch-orthodoxen Kirche.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebten fast 500.000 Menschen mit deutschen Wurzeln in Kasachstan. Ein Großteil war während des Krieges deportiert worden und musste unter ständiger Aufsicht der Geheimpolizei Frondienste in Arbeitskolonnen leisten. Erst 1955 wurde der inzwischen in "Sondersiedler" umbenannte "Arbeitsarmisten-Status" aufgehoben. Unter dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow verließen Ende der 1980er Jahre viele deutschstämmige Siedler Kasachstan.
Politische Situation
Im Dezember 1991 erlangte die Sowjetrepublik ihre Unabhängigkeit. Die Geschicke des Landes lenkte von da an Präsident Nursultan Nasarbajew, der erst 2019 durch Kassym-Schomart Toqajew abgelöst wurde. Beide Politiker gehören der Partei "Nur Otan" (Licht des Vaterlands) an, der dominanten politischen Kraft in Kasachstan. Nasarbajew verlegte die Hauptstadt von Almaty nach Astana. Auf Vorschlag Toqajews wurde Astana 2019 zu Ehren Nasarbajews in Nur-Sultan umbenannt.
Auch wenn das Land vor den Unruhen vom Januar 2022 als vergleichsweise stabil galt, gab es immer Vorwürfe von Unfreiheit, Menschenrechtsverletzungen und Korruption.