Kirmes

Weltliche Feier zur Kirchweihe

Trubel auf der Cranger Kirmes / © Ina Fassbender (dpa)
Trubel auf der Cranger Kirmes / © Ina Fassbender ( dpa )

Die Kirmes (Kerb, Kirbe, Kilbe, Kirta) hängt mit dem liturgischen Fest der Kirchweihe zusammen, welches seit dem 5. Jahrhundert in der Westkirche bezeugt und mit Volksbräuchen früh angereichert ist. Im Mittelalter wird die Kirchweihe jenseits der liturgischen Feier zum wichtigsten bäuerlichen Jahresfest, der Name zum Teil zum Synonym für jedes Volksfest (frz. kermesse). Mit üppigem Essen und Trinken, Tanz und anderen Volksbelustigungen dauerte das die ganze Sippe zusammenführende Fest (oft mit Totengedenken am zweiten Tag) mehrere Tage, regional gab es eine Nachkirmes am achten Tag. Die Obrigkeit sah sich nicht selten veranlasst, gegen "Ausschweifungen" einzuschreiten. Die im Geist der Aufklärung verfügten Feiertagsreduktionen des 18. Jahrhunderts dekretierten deshalb aus sachfremden Motiven durchweg ein einheitliches Datum (etwa Sonntag nach Martini) für die Feier der Kirchweihe in einem bestimmten Territorium, wogegen sich allerdings vielfach Volkswiderstand regte. (Lexikon für Theologie und Kirche)