Die Laokoongruppe wurde 1506 in Rom auf dem Esquilin gefunden und sofort mit dem Laokoon identifiziert, den Plinius als Hauptwerk der Steinhauer aus Rhodos Agesandros, Athanodoros und Polydoros beschrieben hatte. Während des Krieges von Troia hatte Laokoon, troianischer Priester des Gottes Apoll, gegen den Einlass des Holzpferdes in die Stadtmauern Einspruch erhoben. Die den Griechen gewogenen Athene und Poseidon schickten vom Meer zwei monströse Schlangen, die Laokoon und seine beiden Söhne mit ihren Windungen umschlangen.
Aus einer römischen Sicht der Ereignisse ist der Tod dieser Unschuldigen funktional zur Flucht des Äneas und somit zur Gründung Roms. Eine Skulptur dieser Tragweite konnte Julius II. (1503-1513) nicht entgehen, der sie sofort für den Cortile delle Statue erwarb und ließ sie zum ideologischen Kern des gesamten dekorativen Programms des Cortile werden. Die geschichtliche Einordnung des Hauptwerkes aus Marmor ist sehr umstritten; heute überwiegt jedoch eine Datierung um 40-30 v. Chr. (Quelle: Vatikanische Museen)