Lauterbach will Strategie zur Suizidvorbeugung vorstellen

Berlin: Lisa Paus (l-r, Bündnis90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, und Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz, äußern sich zum Abschlussbericht der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin.  / © Britta Pedersen (dpa)
Berlin: Lisa Paus (l-r, Bündnis90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, und Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz, äußern sich zum Abschlussbericht der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin. / © Britta Pedersen ( dpa )

Jährlich nehmen sich mehr als 9.000 Menschen in Deutschland das Leben. Zwar gibt es niedrigschwellige Hilfsangebote. Allerdings sind
viele davon unterfinanziert. Eine nationale Strategie soll das ändern.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will heute die Nationale Suizidpräventionsstrategie der Bundesregierung vorstellen. Jährlich nehmen sich in Deutschland mehr als 9.000 Menschen das Leben; das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen. 2022 war diese Zahl erstmals wieder auf über 10.000 Suizide geklettert. Mehr als 100.000 Menschen pro Jahr versuchen, sich das Leben zu nehmen.

Der Bundestag hatte im vergangenen Juli mit überwältigender Mehrheit beschlossen, dass die Bundesregierung bis Ende Januar ein Konzept zur Vorbeugung und bis Ende Juni auch ein Suizidpräventionsgesetz vorlegen solle. In einem Antrag hatten die Abgeordneten unter anderem
eine zentrale Ansprechstelle zur Suizidprävention mit einer allzeit erreichbaren Telefonnummer vorgeschlagen: Bei ihr sollten Betroffene,
Angehörige, Helfende und Interessierte schnell und kompetent beraten werden.

Auch das Nationale Suizidpräventionsprogramm und die Deutsche Akademie für Suizidprävention hatten im vergangenen Herbst mehr
Anstrengungen für Suizidvorbeugung in Deutschland gefordert. Nötig seien Bundesmittel von mindestens 20 Millionen Euro. Bestehende
niedrigschwellige Hilfsangebote wie die Telefonseelsorge oder die Online-Suizidprävention für junge Menschen "U25" seien überlastet, so
die Experten.