Lehrer fordern mehr Personal für Integration ukrainischer Kinder

Ukraine, Uzhhorod: Kinder sind in einem Zug während der Evakuierung von Flüchtlingen, die aus ukrainischen Städten unter Beschuss der russischen Armee geflohen sind (dpa)
Ukraine, Uzhhorod: Kinder sind in einem Zug während der Evakuierung von Flüchtlingen, die aus ukrainischen Städten unter Beschuss der russischen Armee geflohen sind / ( dpa )

Für die erwartete Aufnahme geflüchteter Kinder aus der Ukraine an deutschen Schulen haben Lehrerverband und Erziehungsgewerkschaft GEW eine bessere Personalausstattung gefordert. "Nach fast zwei Jahren Pandemie und dem ohnehin dramatischen Lehr- und Fachkräftemangel wird das eine große Herausforderung für die Schulen, obwohl sich die Lehrkräfte erfahrungsgemäß sehr für geflüchtete Kinder und Jugendliche engagieren", sagte Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied Schule der GEW dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).

Unbedingt gebraucht würden zusätzliche Fachkräfte, insbesondere im Bereich Schulsozialarbeit und -psychologie sowie für die Sprachbildung. Außerdem brauche es eine verstärkte Sensibilisierung von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften im Umgang mit den Themen Krieg, Flucht und Trauma, forderte Bensinger-Stolze. "Schule muss zum Schutzraum werden. Dafür brauchen die Schulen die Unterstützung der Kommunen und der Schulverwaltung."

Der Deutsche Lehrerverband fordert die Politik zum schnellen Handeln auf. "Da sollte man bürokratische Hürden bei der Personalsuche abbauen und auch von der Politik her die notwendigen Mittel bereitstellen", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. Es sei wichtig, dass schulpflichtige Kinder aus der Ukraine schnell und unbürokratisch Aufnahme an deutschen Schulen fänden. "Am besten und flexibel können die Schulen reagieren, die über eine bestehende oder ausbaufähige Integrationsinfrastruktur verfügen, wo es also beispielsweise möglich ist, ukrainische Kinder in Willkommens-, Übergangs- und Vorbereitungsklassen zu integrieren oder diese einstigen Flüchtlingsklassen schnell wieder einzurichten", so Meidinger. (KNA, 3.3.2022)