Der marktliberale Ökonom Javier Milei hat die Präsidentschaftswahl in Argentinien gewonnen. Überraschend deutlich mit 55,7 Prozent setzte sich der Kandidat der radikal-marktliberalen Partei "La Libertad Avanza" nach Auszählung von 99,1 Prozent der Stimmen gegen den linksperonistischen Wirtschafts- und Finanzminister Sergio Massa (44,3) durch.
Dieser räumte bereits am Abend vor Bekanntgabe des offiziellen Endergebnisses seine Niederlage ein und gratulierte Milei zum Wahlsieg. Nach dem ersten Durchgang war das Lager von Milei ein Bündnis mit der unterlegenen konservativen Drittplatzierten Patricia Bullrich und Ex-Präsident Mauricio Macri eingegangen.
Milei folgt damit auf Präsident Alberto Fernandez, der aufgrund fehlender Rückendeckung vom regierenden linksperonistischen Lager und einer erfolglosen Amtszeit auf eine erneute Kandidatur verzichtete. Offizieller Amtsantritt von Milei ist am 10. Dezember.
Das zweitgrößte Land Südamerikas wird von einer Jahresinflation von 143 Prozent und einer Armutsrate von rund 40 Prozent erschüttert. In einer ersten Reaktion lud Milei am Abend "alle, die mithelfen wollen" ein, seine Regierung zu unterstützen. "Heute beginnt der Wiederaufbau Argentiniens" rief Milei jubelnden Anhängern zu. Landesweit konnte sich Milei in fast allen Provinzen durchsetzen. Umfragen hatten vor Wahlsonntag noch mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet. (kna/20.11.2023)