In den 1970er Jahren hat der angehende Diakon G. in einer Kirchengemeinde in Oesede bei Osnabrück mindestens acht Kinder missbraucht. Der damalige Pastor vertuschte die von Eltern geäußerten Verdächtigungen.
2010 meldet sich erstmals eine Betroffene bei der hannoverschen Landeskirche. Die leitenden Theologen verweisen auf die Verjährung der Taten.
Die unter dem Pseudonym Lisa Meyer auftretende Frau drängt ab 2020 auf die Aufarbeitung ihres Falles. Der Diakon und der Pfarrer sind zu dieser Zeit bereits gestorben.
Eine Aufarbeitungskommission hat die Taten sowie den Umgang der Landeskirche damit seit dem vergangenen Jahr untersucht und Ende Februar ihre Ergebnisse präsentiert. Einige der Taten hätten demnach verhindert werden können, wenn die Verantwortlichen in der Kirchengemeinde eingeschritten wären. Das Verhalten der Landeskirche, nachdem sich Meyer 2010 an sie gewendet hatte, wertet die Kommisson als schweres Versäumnis, weil deswegen eine zeitnahe Aufarbeitung unterblieben sei. (epd/13.03.2024)