Die "multireligiöse Feier" ist ein Treffen, bei dem Menschen verschiedener Religionen je für sich aus ihrer eigenen Tradition heraus formulierte Gebete in Anwesenheit von Gläubigen anderer Religionen sprechen. So wird in der Anwesenheit der anderen und an einem gemeinsamen Ort das eigene Bekenntnis vertreten, aber es werden keine gemeinsamen Gebete gesprochen.
Eine "interreligiöse Feier" hingegen bezeichnet eine Feier, bei der Angehörige verschiedener Religionen gemeinsam Gebete formulieren und sprechen. Dabei besteht die Gefahr einer Reduktion auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, anstatt dass jedes Bekenntnis mit allem, was dazu gehört, ernst genommen wird, oder aber einer Vermischung religiöser Vorstellungen.
Wesentliche Voraussetzung für eine multireligiöse Feier ist der Respekt gegenüber allen beteiligten Religionen, der jede Vereinnahmung, Werbung, Belehrung oder Bekenntniskontroverse unterlässt und die eigenen wie die anderen religiösen Bekenntnisse, Überzeugungen und Traditionen achtet.
Zu unterscheiden von multireligiösen Feiern ist die Teilnahme an einer religiösen Feier oder eines Gebets einer anderen Religion oder eines anderen Bekenntnisses. Diese kann gut und sinnvoll sein, um einander kennenzulernen, die menschliche Begegnung und Gemeinschaft zu fördern und einander Respekt bzw. Gastfreundschaft zu zeigen. Es handelt sich dabei allerdings um eine Teilnahme als Gast, nicht um eine gemeinsame Feier. (Quelle: domradio.de/Rat der Religionen Stuttgart)