Im Bonner Münster bekommen Kunst und Kultur viel Raum: Ein festlicher Rahmen für den Text von Fjodor Dostojewskij und die Klänge der hervorragenden Cellistin Lena Kravits.
Am 31. Mai 2023, 19.30 Uhr, liest Schauspieler Franz Hartwig aus „Verbrechen und Strafe“.
Nicht "besser als eine Laus" erscheint dem Studenten Raskolnikow eine alte Wucherin, weshalb er glaubt, sie töten und ausrauben zu können. Sein Herz wehrt sich ebenso wie sein Unterbewusstsein gegen die geplante Tat, doch von sozialer Not gedrängt und gefangen in lebensfeindliche. Ideen, wird er zum Mörder. Die grenzenlose Einsamkeit, die dem Verbrechen folgen, lassen ihn erkennen, dass der Weg aus der Vereinsamung nur über Geständnis und Strafe führen kann.
Ein Klassiker der russischen Literatur, auch als erster Kriminalroman der Weltliteratur bezeichnet – in der gefeierten Neuübersetzung von Swetlana Geier. Ein Roman, der vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine von den Rezensionen auch neu bewertet wird.
Für Bonns Stadtdechant und Münsterpfarrer Dr. Wolfgang Picken bleibt der bereits 1866 erschienene Roman ein zeitloses Dokument der Literatur. "Themen wie Glaube und Sühne rücken in den Mittelpunkt und die Botschaft an Gott oder die Liebe zu glauben, verleiht Kraft", so Picken.
Dankbar zeigt sich der Stadtdechant auch, dass man mit Schauspieler Franz Hartwig einen bekannten und charismatischen Schauspieler für die Veranstaltung gewinnen konnte sowie die musikalische Untermalung der Lesung durch die Cellistin Lena Kravits, die mit den Textpassagen korrespondierende Kompositionen darbieten wird. „Uns war die Choreografie auch wichtig – die Münsterbasilika bietet für ein Cello eine wunderbare Akustik und mit Fantasie versetzt die Musik uns in eine andere Zeit“, so Picken.
Die diesjährige Lesung mit Franz Hartwig schließt an die erfolgreiche Veranstaltung "Literatur in den Häusern der Stadt" mit Martina Gedeck im Juni 2022 an. Die bekannte Schauspielerin las in der ausverkauften Münsterbasilika aus Leon Feuchtwangers "Jüdin von Toledo".
"Die Festivals 'Literatur und Musik in den Häusern der Stadt' finden in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise statt – gleichwohl wollen wir auf literarische und musikalische Ereignisse nicht verzichten und werden deshalb in der nächsten Zeit literarische und musikalische Begegnungen in loser Folge realisieren - Zwischenspiele eben", erklärt die Bonner Programmleiterin "Literatur in den Häusern der Stadt", Brigitte Pütz und fügt an: "Es ist zu schön, neue Stimmen zu hören, die Welt in Text und Tönen zu erleben, die großzügige Gastfreundschaft der Gastgeberinnen und Gastgeber zu erfahren. Dies wollen wir auch in diesem Jahr ermöglichen."
Franz Hartwig ist ein renommierter Theater- und Filmschauspieler, den Zuschauern bekannt aus vielen TV-Produktionen wie "Der Pass", "Charité", "Brecht", "Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben" oder "Unsere wunderbaren Jahre".
Karten zur Veranstaltung sind über BonnTicket erhältlich. (Quelle: Katholisches Stadtdekanat Bonn, 25.05.2023)