Deutschland hat 16 Nationalparks ausgewiesen. Das sind Regionen, in denen die Natur besonders streng geschützt ist und sich weitgehend vom Menschen unberührt entwickeln kann. Der älteste ist der 1970 gegründete im Bayerischen Wald, der jüngste der Nationalpark Hunsrück-Hochwald (2015).
Die Nationalparke haben zusammen eine Fläche von etwa einer Million Hektar. Das entspricht - ohne die Meeresgebiete der Nationalparke Wattenmeer - etwa 0,6 Prozent der terrestrischen Fläche Deutschlands. Das ist deutlich weniger als in anderen europäischen Staaten.
Der Nationalpark Schwarzwald dehnt sich über rund 10.000 Hektar auf dem Höhenrücken des Nordschwarzwalds zwischen Baden-Baden und Freudenstadt aus. Er ist in einen Nord- und einen Südteil aufgeteilt. Mittelfristig wollen Umweltschützer den Park erweitern, um eine Verbindung zu schaffen. Dagegen gibt es in den betroffenen Kommunen Widerstand.
Der Park ist nahezu komplett bewaldet, vor allem mit Fichten und Tannen. Seit der Gründung vor zehn Jahren hat im früheren Wirtschaftswald ein sichtbarer Wandel begonnen. Zahlreiche Bäume sind wegen Dürre und Borkenkäferbefall abgestorben. Das Gelände wird lichter und die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren steigt. Der Park ist beispielsweise ein wichtiges Brutrevier für Dreizehenspecht, Sperlingskauz und Wendehals. Auf Totholz angewiesene, seltene Käferarten nehmen zu - genauso wie seltene Pilzarten.
Der Nationalpark wird intensiv als touristisches Ziel vermarktet. Dabei gilt eine strenge Wegepflicht: Besucher müssen auf den ausgewiesenen Pfaden bleiben. Nationalpark-Ranger bieten Führungen an.
Seit der Nationalpark-Gründung 2014 sind auch die Kirchen aktiv. Sie wollen spirituelle, religiöses Erleben in der Natur ermöglichen. Sie bieten beispielsweise Pilgerwanderungen oder Natur-Meditationen an. Im Nationalpark stehen mehrere Kapellen. (KNA)