Unter dem Titel "Zeit für Versöhnung" erschien am 13. März 2023 im Verlag Herder das neue Buch des Benediktiners Anselm Grün. Darin widmet er sich der Frage, wie Spaltung überwunden werden und Miteinander in Krisenzeiten gelingen kann.
"Ich vertraue darauf, dass die Sehnsucht nach Versöhnung auch in der Wirklichkeit unserer Gesellschaft und in der Wirklichkeit von Familie, Freundschaft, Firma und Kommune Verbundenheit schafft statt Spaltung", schreibt der Ordensmann. Er lädt den Leser und die Leserin ein, mit ihm nachzudenken, wie Versöhnung zu schaffen sei.
Spaltung der Gesellschaft
Ausgangspunkt für seine Gedanken ist, dass die vergangenen Jahre deutliche Spuren im gesellschaftlichen Zusammenhalt und Miteinander hinterlassen hätten.
Die Beziehungen untereinander seien geschwächt, alte Konflikte und Spannungen weiter offengelegt und verstärkt worden. Die Gesellschaft spalte sich in Arm und Reich, in Europaskeptiker und - befürworter, in Impfbefürworter und -gegner. Freundschaften zerbrächen und sogar Familien entzweiten sich. Viele Menschen sagten, dass sie statt Solidarität mehr Feindseligkeit erlebten.
Grabenkämpfe auch in den Kirchen
Auch in den Kirchen stünden sich liberale und konservative Gläubige gegenüber, heißt es in der Ankündigung. Deshalb sei zu fragen: "Wollen wir diese Gräben akzeptieren? Wollen wir uns einbunkern in unseren Stellungen?" Wenn nicht, dann führe nur ein Weg zurück zu mehr Zusammenhalt: Versöhnung.
Die Grundvoraussetzung dafür sei dabei, einander zu verstehen. Aber das wechselseitige Verstehen falle häufig schwer. "Doch heißt versöhnen vergessen? Und was tun, wenn Wunden trotzdem nicht heilen?" Mit diesen und ähnlichen Fragen setze sich der Benediktiner in seinem neuen Werk auseinander.