Papst Franziskus hat die weltweit starke Diskriminierung von Frauen angeprangert: „Die Regierungen müssen sich verpflichten, überall auf der Welt diskriminierende Gesetze zu beseitigen, und sich dafür einsetzen, dass die Menschenrechte der Frauen garantiert werden". Das katholische Kirchenoberhaupt äußert sich in seinem Gebetsanliegen für April 2024, das der Vatikan diesen Dienstag veröffentlichte
Im Video bekräftigt Papst Franziskus dabei auch die Unterstützung aller im Gebet: „Wir beten, dass die Würde und der Wert der Frauen in jeder Kultur anerkannt werden und dass die Diskriminierungen, denen sie in verschiedenen Teilen der Welt ausgesetzt sind, aufhören." Das katholische Kirchenoberhaupt benennt auch konkret einige Formen der Diskriminierung von Frauen:
„In vielen Teilen der Welt werden vor allem Frauen ausgegrenzt. Es gibt Länder, in denen Frauen keinen Zugang zu finanzieller Unterstützung haben, um ein Unternehmen zu gründen oder um eine Schule zu besuchen. Dort gibt es sogar Gesetze, die sie zwingen, sich auf eine bestimmte Weise zu kleiden. Und Genitalverstümmelung wird in vielen Ländern immer noch praktiziert", so Papst Franziskus.
Hier Hören: Das Gebetsanliegen von Papst Franziskus für April 2024 - Gegen eine Diskriminierung von Frauen (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)
„Gesetze, die sie zwingen, sich auf eine bestimmte Weise zu kleiden. Und Genitalverstümmelung wird in vielen Ländern immer noch praktiziert“
Konkrete Länder nennt der Papst nicht. Im Video sind Frauen aus aller Welt zu sehen, zunächst eine asiatische Frau mit Tränen in den Augen, mehrere Frauen, die teils stark verschleiert sind, eine weitere mit traurigem Gesichtsausdruck hinter einem Zaun. Gezeigt wird auch eine Gruppe von Frauen, die eine Vergewaltigung erlitten und die aus ihrem Dorf vertrieben werden. Oder junge Mädchen in Afrika, die mit gesenktem Kopf auf ihre Genitalverstümmelung warten, vor ihnen hält eine Frau eine scharfe Klinge in der Hand ....
Der Appell des Papstes ist entsprechend eindringlich:
„Nehmen wir den Frauen nicht ihre Stimme! Berauben wir all die Frauen, die Opfer von Missbrauch geworden sind, nicht ihrer Stimme. Sie werden ausgebeutet, sie werden ausgegrenzt“
„Nehmen wir den Frauen nicht ihre Stimme! Berauben wir all die Frauen, die Opfer von Missbrauch geworden sind, nicht ihrer Stimme. Sie werden ausgebeutet, sie werden ausgegrenzt", formuliert der Papst. In der gut zweiminütigen Videobotschaft zeigt er auch die große Kluft auf, die oftmals zwischen dem, was gesagt und dem was getan wird, besteht:
„In der Theorie sind wir uns alle einig, dass Männer und Frauen die gleiche Menschenwürde haben. Aber in der Praxis sieht das anders aus", hält Franziskus fest.
Zahlreiche Formen der Diskriminierung
Frauen haben heute zwar in einigen Ländern Zugang zu Bildung und dem Arbeitsmarkt, stellenweise sind sie sogar in Führungspositionen in Unternehmen, Organisationen und Regierungen vertreten. Die große Mehrheit der Frauen hat jedoch immer noch nicht die gleichen Chancen wie Männer. So verdienen Frauen im Schnitt immer noch 23 Prozent weniger als Männer, heißt es in der Pressemitteilung zum Papst-Gebetsanliegen für April. Auch bei der Bildung liegen Frauen oft noch zurück, Frauen, die lesen und schreiben können, sind in einigen Ländern in der Minderheit, etwa in Niger. Für die Frauen wirken sich diese Unterschiede negativ aus: Die Vereinten Nationen (UN) schätzen, das bis 2030 acht Prozent der Frauen und Mädchen in extremer Armut leben werden und ein Viertel der Frauen nicht genug zu essen haben wird. Papst Franziskus nimmt daher auch die Regierungen in die Pflicht:
„Die Regierungen müssen sich verpflichten, überall auf der Welt diskriminierende Gesetze zu beseitigen, und sich dafür einsetzen, dass die Menschenrechte der Frauen garantiert werden."
„Wir wollen die Frauen respektieren. Wir wollen sie in ihrer Würde und in ihren Grundrechten respektieren. Wenn wir das nicht tun, wird unsere Gesellschaft keine Fortschritte machen.“
Und er betont weiter:
„Wir wollen die Frauen respektieren. Wir wollen sie in ihrer Würde und in ihren Grundrechten respektieren. Wenn wir das nicht tun, wird unsere Gesellschaft keine Fortschritte machen." (Quelle: Vaticannews)