Nach einem weiteren schweren Bootsunglück von Migranten im Mittelmeer mit Dutzenden Vermissten trauert Papst Franziskus um die Opfer. Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe mit Kummer von dem Schiffbruch erfahren, schrieb er am Donnerstag bei Twitter. "Bleiben wir nicht gleichgültig angesichts solcher Tragödien und beten wir für die Opfer und ihre Angehörigen."
Das von dem Pontifex erwähnte Migrantenboot war bei dem Versuch von der tunesischen Küstenstadt Sfax aus nach Italien zu fahren vor der kleinen Mittelmeerinsel Lampedusa gekentert. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete am Mittwoch unter Berufung auf vier Überlebende, dass nach dem Unglück 41 Menschen, unter ihnen drei Kinder, vermisst werden, die vermutlich ertrunken sind. Insgesamt seien 45 Migranten in der vergangenen Woche von Sfax aus losgefahren.
Die vier Geretteten wurden den Angaben zufolge von einem maltesischen Frachtschiff aufgelesen und von der italienischen Küstenwache nach Lampedusa gebracht. Weder die Besatzung des Frachters, noch die Küstenwache haben laut Ansa Leichen im Wasser gefunden. Dies könne daran liegen, dass die Überlebenden weit vom Unglücksort entfernt gerettet wurden.
Angesichts des Bootsunglücks haben religiöse Organisationen wie die Gemeinschaft Sant'Egidio erneut sichere Einwanderungs- und Fluchtwege nach Europa gefordert. Sant'Egidio rief dazu auf, alles zu tun, um in Seenot geratene Migranten zu retten. "Wir müssen uns aus der Erstarrung lösen und Ressourcen in die Rettung der gefährdeten Menschen investieren", hieß es in einer Mitteilung. (dpa / 10.08.2023)