Die Päpstliche Akademie für das Leben hat zu einem internationalen Austausch über die globalen Möglichkeiten der Palliativmedizin eingeladen. Weltweit hätten rund 86 Prozent der todkranken Menschen keinen Zugang zu schmerzstillenden Mitteln und Behandlungen, erklärte der Präsident der Europäischen Gesellschaft für Palliativversorgung, Christoph Ostgathe, anlässlich des Treffens. Stattdessen werde Beihilfe zu Suizid an vielen Orten normaler und bedrohe die Selbstbestimmung von Kranken und Schutzlosen.
Bei der Konferenz äußern sich Wissenschaftler und Experten aus der ganzen Welt, auch aus Deutschland. Die Papstakademie selbst hatte vor geraumer Zeit das Projekt "Palllife" ins Leben gerufen. Ziel ist, die weltweite Versorgung Sterbenskranker zu verbessern. In der Palliativmedizin steht nicht mehr Heilung, sondern bestmögliche Lebensqualität für Sterbenskranke im Vordergrund.
Papst Franziskus hatte seine Position zu Palliativmedizin und Beihilfe zum Suizid noch einmal bekräftigt. "Das Leben ist ein Recht, nicht der Tod. Der muss angenommen und nicht verabreicht werden", so der 85-Jährige. Dieser ethische Grundsatz betreffe alle Menschen, nicht nur Christen oder gläubige.
Franziskus erinnerte daran, dass der Tod nicht vermeidbar sei. Irgendwann, nachdem alles Menschenmögliche getan sei, komme der Punkt, an dem er ohne weitere Therapie akzeptiert werden müsse. Dabei sei wichtig, die Menschen im Sterben zu begleiten, auch mit Palliativmedizin. Diese dürfe áber nie mit Beihilfe zum Suizid verwechselt werden. (KNA, 10.2.22)